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Anerkennung

Verfasser

ahrens & grabenhorst architekten stadtplaner
Prof. Gesche Grabenhorst
Georgstraße 38
30159 Hannover

Mitarbeiter/in der Verfasser/in:
Rebecca Baum, Patricio Castañeda, Alexandra Kim, Luis Gomes, Hilke Manot

Sonderfachleute:

nsp christoph schonhoff landschaftsarchitekten stadtplaner
Dipl.-Ing. Christoph Schonhoff
Heinrichstraße 30
30175 Hannover

   

Leitidee des Verfassers

„Die neue Adresse „Uni Arkaden Magdeburg “ schafft mit der Interpretation der Partitur eines aufgelösten Blockrands ein Quartier, das mit angemessener Körnung und Maßstäblichkeit eine besondere, eigenständige Identität erhält und mit den Qualitäten der Referenzen - dem Theater und dem ehemaligen Fernmeldeamt - im Dialog steht.

Im Sinne einer „Stadtreparatur“ wird auf der Spur des historischen Stadtgrundrisses die Gliederung der ehemaligen geschlossenen Blockrandstruktur aufgenommen, modifiziert und mit einer zeitgemäßen Architektur entwickelt.“

Auszug aus der Beurteilung des Preisgerichts

Der Entwurf besticht durch eine hervorragende Baukörpergliederung und Höhenstaffelung seiner Baumassen als „aufgelöster“ Block. Er verfügt über eine interessante und abwechslungsreiche Fassadenstruktur als Leitbild für den Gesamtbaukörper. Gerade durch die Wiederholungen des Fassadenmotivs gelingt dem Verfasser eine ruhige Anmutung der Architektur im Kontext zur Umgebung.

Die kompakte Quartierslösung, die den Universitätsplatz in seiner jetzigen Figur akzeptiert und durch eine Zonierung des Platzes in einen Baumsaal („Campus-Hain“) und einen verbleibenden Platzraum strukturiert, bietet mit deren Gestaltung einen interessanten und bemerkenswerten Ansatz zur Verbindung des Platzraumes zwischen Theater und der Neubebauung mit der angebotenen Gastronomie im Erdgeschoss.

Die Funktionszonierung von Hotel, Wohnen und Büro ist in ihrer Orientierung zum umgebenden städtebaulichen Umfeld vorbildlich gelöst.

Der Blockinnenraum mit zugänglichem Hof und Sitzstufen wirkt aufgrund der rückwärtigen Lage zum öffentlichen Raum isoliert. Dies ist der Anordnung des Supermarktes zum Universitätsplatz geschuldet, der an dieser Stelle in seiner Größe im Vergleich zur Gastronomie überdimensioniert erscheint. Die 2-Geschossigkeit des Supermarktes ist ebenso fraglich.

Die angebotene Bauabschnittsbildung ist gut gelöst, da der erste Bauabschnitt als Solitär im städtischen Raum auch allein gut funktioniert. Der Ideenteil ist in sich schlüssig und in Abschnitten realisierbar.

Die „offene“ Anlieferung an der Walther-Rathenau-Straße ist im Gegensatz zur überzeugenden Gestaltung der Baumassen und Fassaden ungenügend bearbeitet und durch die Nichtintegration in die Gebäudestruktur dem städtebaulichen Raum nicht angemessen.

Die Freiraumplanung besticht durch die Setzung eines Baumsaales („Campus-Hain“) auf dem Universitätsplatz-Kreisel als grünes Pendant zum Hasselbachplatz. Diese Baumlinienstruktur setzt sich wie selbstverständlich nach Süden und Osten fort, löst sich auf und verwebt die Altstadt mit dem Universitätsplatz, der gleichzeitig allen relevanten Erschließungsbedarfen (Hotel, Handel, Büros) gekonnt begegnet. Die intensive Begrünung des Innenhofs auf verschiedenen Ebenen mit der abendsonnenzugewandten Sitzstufenanlage lässt hohe Aufenthaltsqualitäten erwarten. Die östlich anschließenden, nach Süden geöffneten Wohnquartiere mit sehr gut gegliederten halböffentlichen Innenhöfen werden charmant über grüne Fugen in Nord-Südausrichtung mit hoher Aufenthaltsqualität gegliedert.

Die Wirtschaftlichkeit und die technische Realisierbarkeit des Entwurfes sind gegeben.